Apfelwein selbst herstellen

Gärbehälter 🛢️

a) Kunststoff-Getränkefass: Hergestellt aus hochwertigem PE-Kunststoff, lebensmittelecht und ideal, um das volle Aroma zu bewahren. Kunststoff-Fässer sind in verschiedenen Formen (oval, rund) und Größen (10 Liter bis 500 Liter) erhältlich und lassen sich leicht reinigen. Du kannst den fertigen Apfelwein jederzeit ohne Beeinträchtigung der Haltbarkeit abzapfen – vorausgesetzt, du beachtest die Regeln, die wir dir gleich erklären.

b) Korbflaschen (Glasballons): Ebenso gut geeignet wie Fässer, aber weniger praktisch im täglichen Gebrauch (Apfelwein muss mit einem Abfüllschlauch abgezogen werden).

Gärspund (Getränkeschützer) 🧼

Sobald der Saft im Fass ist, solltest du das Spundloch (die Einfüllöffnung im Deckel) mit einem Gärspund verschließen. Der Gärspund lässt Gärgase (Kohlensäure) entweichen und reinigt beim Abzapfen die einströmende Außenluft von schädlichen Bakterien. Mit einem Gärspund kannst du auch eine Korbflasche verschließen, allerdings benötigst du zusätzlich einen Gummikonusstopfen passender Größe.

Flüssigkeit für den Gärspund 💧

Um den Apfelwein vor schädlichen Bakterien zu schützen, benötigst du eine schwefelige Säure oder hochprozentigen Schnaps als Filterflüssigkeit. Reines Wasser oder mit Schnaps versetztes Wasser genügt nicht, da diese Flüssigkeit im Laufe der Zeit "verdirbt" und schädliche Bakterien in das Fass und den Apfelwein eindringen können.

Zapfhahn 🚰

Jedes Fass ist normalerweise mit einem Zapfhahn ausgestattet, um den Apfelwein ohne großen Aufwand abzuzapfen und auf den Tisch zu bringen (bei Korbflaschen mit einem Abfüllschlauch abziehen).

Gärhilfen und Veredler 📚

Nicht unbedingt notwendig. Bei Interesse siehe Kitzinger Weinbuch (erhältlich in jedem Keltereifachgeschäft).

Äpfel 🍏

Aus einem Zentner Äpfeln gewinnst du etwa 30-35 Liter Saft. Es empfiehlt sich, verschiedene Apfelsorten zu mischen, um einen qualitativ hochwertigen Apfelwein zu erhalten.

Obstmühle und Obstkelter 🍎 🍐

Es gibt verschiedene Ausführungen in unterschiedlichen Preisklassen. Du solltest eine genaue Vorstellung haben, wie viel Apfelwein du jährlich herstellen möchtest, um die Anschaffung einer lohnenden Kelter zu überlegen. Obwohl es eine Investition ist, zahlt sie sich langfristig aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass du deine eigenen Äpfel verarbeiten kannst.

Du kannst auch deine Äpfel zu einer Kelterei bringen und sie gegen Süßmost eintauschen. Nur wenige Kleinbetriebe pressen "deine eigenen Äpfel" zu Süßmost.

(Bei Bedarf können wir dir gerne Adressen nennen. Übrigens bieten wir die Möglichkeit, dass du deine Äpfel bei uns zur Apfelerntezeit pressen kannst! - sprich uns einfach darauf an).

Herstellung von Apfelwein 🍎🍏🍷

Die Herstellung eines hervorragenden und haltbaren Apfelweins hängt von einem einzigen Grundsatz ab: "Luftabschluss und Sauberkeit".

Die 10 goldenen Regeln für den perfekten selbstgemachten Apfelwein:

1.) Verwende reife und gesunde Äpfel. Sortiere faulige Stücke aus. Reinige die Äpfel erst kurz vor dem Mahlen mit Wasser und desinfiziere sie mit nicht tropfenden Schwefelstäbchen.

2.) Bereite den Gärbehälter (Kunststoff-Getränkefass oder Korbflasche) rechtzeitig vor, indem du ihn säuberst (mit klarem Wasser) und desinfizierst.

3.) Presse die Äpfel aus und leite den Saft durch ein Sieb in einen Behälter (z. B. Eimer).

4.) Bestimme das Mostgewicht und den Säuregehalt (später mehr dazu).

5.) Fülle nun den Saft in den Gärbehälter und lasse 5-10 % Freiraum (damit der Schaum beim Gären Platz hat). Du kannst Hefenährsalz und Reinzuchthefe hinzufügen. Die verschiedenen Hefearten sind im Kitzinger Weinbuch beschrieben. Verschließe dann den Gärbehälter und setze den Gärspund auf.

6.) Fülle den Gärspund bis zur Markierung mit schwefeliger Säure oder hochprozentigem Schnaps.

7.) Achte immer darauf, dass im Gärspund ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist, um den Verlust durch Verdunstung auszugleichen. Dadurch kann keine ungefilterte Luft von außen in den Gärbehälter eindringen.

8.) Nach Abschluss der Gärung (etwa Mitte bis Ende Januar) hast du zwei Optionen:
1. Nichts tun, um Nichts zu beschädigen
oder
2. Vom Hefesatz trennen

(Den Apfelwein in einen sauberen Behälter füllen, das Fass reinigen, den Apfelwein mit 10 g Kaliumpyrosulfit je 100 Liter schwefeln und zurück ins Fass füllen). Verwende den Gärspund weiterhin als Kontrollspund (wie oben beschrieben).

9.) Wenn du den Apfelwein bis März/April im Fass lässt, erhältst du einen angenehmen Apfelwein. Du kannst natürlich auch früher probieren, aber entferne den gefüllten Gärspund niemals oder setze ihn locker auf.

10.) Achte stets auf peinliche Sauberkeit vor und nach der Verwendung aller Geräte und Behälter. Obst sollte keinen Kontakt mit Eisen oder Rost haben (sonst wird der Apfelwein "schwarz").

Nicht jeder frisch gepresste Apfelsaft wird ohne weiteres Zutun einen erstklassigen Apfelwein ergeben.

Je mehr Apfelsorten du mischst, desto besser wird der Geschmack! Hier sind einige Sorten, die in der Kombination ein tolles Geschmackerlebnis bieten können: Rheinischer Bohnapfel, Boskoop, Sternrenette, Goldparmäne, Landsberger Renette, Renette von Plönheim, Kaiser-Wilhelm-Apfel, Trierer Weinapfel, Speierling (jedoch nur 1 % - gut für die Haltbarkeit), Quitte (jedoch nur 1 % - gut für die Farbe).

Die Mühe, einen hervorragenden Apfelwein herzustellen, erfordert das Berücksichtigen des Säuregehalts und des Mostgewichts, um die richtigen Schritte für die Weiterverarbeitung abzuleiten. Der Säuregehalt und das Mostgewicht (Zuckergehalt) des frisch gepressten Obstsafts variieren je nach Sorte und Reifegrad von Jahr zu Jahr leicht. Weniger das Mostgewicht als vielmehr der Säuregehalt ist entscheidend. Zur Bestimmung des Mostgewichts benötigst du eine Oechslewaage, und zur Messung des Säuregehalts ist das Acidometer (in jedem Fachgeschäft für Kelterei erhältlich) das einfachste Gerät.

Alle erforderlichen Artikel für die Apfelwein-Herstellung findest du bei...